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01.11.2017
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Schnell wie der Schall – mit kleinen Verzögerungen

Ansprechpartner: Bernd Attner
Bernd Attner

Auch in diesem Jahr gab es wieder unsere traditionelle Tagestour nach Speyer, dieses Mal ziemlich spät im Jahr am 1.November. Das Wetter war dabei aber alles andere als novemberhaft, es zeigte sich von seiner allerbesten Seite und verwöhnte die 12 Teilnehmer mit Sonne und milden Temperaturen.

3 Boote, (4+, 3+ und 2+) konnten dann mit etwas Verspätung am Vormittag ablegen, es gab vor der Tour ein kleines organisatorisches Problem mit dem Hänger- und Bustransport nach Speyer. Der gebuchte Bus hatte keine Anhängerkupplung... Das konnte dann aber ziemlich flott durch ein Ersatzfahrzeug gelöst werden.

Schnell war dann alles Gepäck in den Booten verstaut – fast alles! Wir legte jedenfalls alle ab und ruderten los, erst mal bis zum Hafensperrtor. Da bemerkte nämlich eine der Teilnehmerinnen, dass sie ihre Tasche am Steg liegen gelassen hatte! Also da half nichts, der Vierer musste nochmal umkehren, um die Tasche zu holen. Die anderen warteten so lange vor der Hafenausfahrt. Damit war dann die Gesamtverspätung schon mal auf eine gute Stunde angewachsen – ganz wie bei der Bahn... Kein Problem, dachten wir. Der Tisch im Restaurant in Speyer ist ja erst um 17:00 Uhr bestellt, da haben wir noch über 5 Stunden Zeit, das sollte doch eigentlich üppig reichen.

Es zeigte sich, dass der Zweier doch ein ganzes Stück hinterher ruderte, klar, wenn auch der stärkste Mann im Boot am Steuer sitzt und sich von den beiden Frauen ziehen lässt! Man hätte das Boot auch „Mutter-Kinder-Zweier“ nennen können, angesichts des Altersunterschiedes, aber es war ein recht redseliges Team, die drei, so hat der Zweier schnell seinen Namen bekommen: Ultrasonic-Zweier! Aber trotz dem Schall-Antrieb schafften sie es nicht ganz, mit dem Schall mitzuhalten, der eilte ihnen doch meist ein Stück voraus...

Das machte aber auch nichts, denn wir hatten ja „plenty time“ und konnten unterwegs öfter auch mal ein Päuschen machen, bis wir den Schall hörten und einige Zeit danach den Zweier kommen sahen. Den geplanten Abstecher in den Altrhein mussten wir allerdings nach ein paar hundert Metern aufgeben, denn die Gewässer sind für den Bootsverkehr komplett gesperrt. Auch die Umrundung der Insel Rott ist nicht erlaubt – abgesehen von den Fischerbooten, die dürfen.

Geplant war ja eine gemütliche Pause zum Kuchen essen in Germersheim. Dort waren die Bediensteten aber im Mega-Stress. Sie hatten alles andere, als plenty time. Der Gastraum war voll, kein Tisch mehr frei. Draußen war es im Schatten dann doch zu frisch, also setzten wir uns in den Nebenraum. „Ihr müsst aber Geduld haben!“, sagte uns die Bedienung und in ihrem Unterton war deutlich zu raus zu hören: „Haut lieber wieder ab, ich hab keine Zeit!“

Nachdem wir schon einige Zeit gewartet hatten, versuchte Maria, unsere Bestellung selbst aufzunehmen und an der Theke zu ordern. Abgelehnt, wir sollen warten, bis jemand kommt!

Wir wollten aber trotzdem Kuchen. „Ich habe nur noch ein paar Stück“. „Ok, dann bringen sie alle her!“, bestellte Christian dann gleich den gesamten Vorrat.

Das dauerte dann wieder...

Als wir dann alle gegessen und getrunken hatten, wollten wir als ehrliche Menschen natürlich auch bezahlen und nicht wie die uns den Vereinsnamen gebenden Nordmänner einfach weiter rudern. Aber da mussten wir auch wieder warten...

Es waren dann wohl schon gut zweieinhalb Stunden umgegangen, bis wir wieder in den Booten saßen, um die letzten 16 Kilometer bis Speyer zu rudern. Mit der üppigen Zeit war das nun vorbei, in zweierlei Hinsicht, den erstens mussten wir in Speyer sein, bevor es dunkel wird und zweitens wollten wir unsere Tischreservierung nicht verlieren.

Der Zweier hatte nun durch gewechselt, aber viel besser wurde es auch nicht: Erst der Schall, dann das Boot...

Dennoch legten wir uns nun alle mehr ins Zeug, die Pausen beschränkten sich nun nur noch auf wirklich unaufschiebbare Bedürfnisse. Und die beiden größeren Boote waren sich dann ganz am Ende einig: „Wir sind die, wo als Erster da sein wollen!“

Gleich nach Ankunft um Punkt 17:00 Uhr rannte ich in die Gaststätte, um mitzuteilen, dass wir da sind, aber noch eine halbe Stunde Zeit brauchen, um die Boote zu verladen und kurz „katzenwäschemäßig“ zu duschen. Der Wirt gab die Tische kurzer Hand weiter, es war ja nun eine halbe Stunde Zeit. Wie er auf diese Rechnung kam, dass das reicht, das bliebt sein Geheimnis, vor allem, wenn man den weiteren Verlauf des Abends mit einbezieht...

Es war dann gegen 18:00 Uhr, als unser Tisch endlich frei wurde. Damit hatten wir aber noch lange keine Bestellung aufgeben können. Der Ober reagierte einfach nicht, auf unser Zurufen. Johannes musste ihn schon „mit dem Lasso einfangen“, bzw. tatkräftig und rigoros am Hemd festhalten, damit er nicht wieder fort läuft. Immerhin erklärte er sich daraufhin bereit, seinen Kollegen zu schicken, was er dann auch tat. Der nahm aber zunächst ganz konsequent nur Getränke und Vorspeisen auf, Bestellungen für die Hauptspeisen mussten noch zurück gestellt werden.

Als wir dann endlich alle unsere Speisen hatten, waren wir auch ziemlich schnell fertig, denn Hunger hatten wir – jeder hätte eine Schneise durch die Küche futtern können! Nach dem Essen wollten wir aber nur noch eines: Nach Hause! Doch da hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, soll heißen: Der Wirt hatte noch keine Rechnung für uns gemacht! Das dauerte wieder, Johannes zog schon in Erwägung, das Lasso wieder auszupacken...

Alles in allem waren wir circa 4 Stunden im Restaurant in Speyer, die Wartezeit auf den Tisch mit eingerechnet. Eine Runde Freibier als Entschädigung erhofften wir vergebens.

 

Wir kamen dann genau rechtzeitig in Karlsruhe an, dass ich den gebuchten Stadtmobilbus auf die Minute genau pünktlich um 22 Uhr am Stadtmobilplatz abstellen konnte.