Sonne, blauer Himmel, kristallklares türkisfarbenes Wasser und umgeben von Grün: Man könnte fast von einer südländischen Kulisse sprechen – ein idyllisches Paradies für Badefreudige und Ungebräunte. So scheint es unglaubwürdig, wenn ich euch erzähle, dass dieses sonst doch so ruhige Plätzchen sich das vergangene Wochenende in einen Schauplatz von nahezu kriegerischen Auseinandersetzungen verwandelte.

In hochspannenden Rennen kämpften hier, an der Münchner Olympia Regattastrecke Oberschleißheim, die besten Ruderer des Landes um die lang ersehnten deutschen Meistertitel.

Auch der Karlsruher Ruder-Verein Wiking e. V. von 1879 fuhr mit schweren Geschützen auf und schickte die besten vier Juniorinnen und Junioren ins Rennen, die ein breites Spektrum an Bootsklassen abdeckten. Gemeldet waren ein leichter A-Junioren Einer (Johann Fox), ein schwerer B-Juniorinnen Dopppelzweier (Zoe Würfel und Lena Radke (Stuttgart)), ein schwerer A-Junioren Doppelzweier (Philip Thein und Moritz Braun (Eberbach)) und ein schweren B-Vierer ohne Steuermann (Maximilian Pawlik in einer Renngemeinschaft).

Trotz hoher Erwartungen begann die Regatta am Donnerstag eher mäßig und so mussten sich zunächst drei der vier Boote mit dem Hoffnungslauf anfreunden. Philip Thein und sein Zweierpartner Moritz Braun konnten sich über 2000 Meter trotz eines unzufrieden stellenden Rennens ohne Hoffnungslauf ins Halbfinale retten. Nicht nur die Rennen, sondern auch die enorme Hitze machten dabei allen Ruderern zu schaffen.

Der nächste Tag sollte jedoch keine Erholung von der enormen Hitze liefern. Bereits am frühen Morgen wurde das gravierende Ausmaß der Hitzeflutwelle sichtbar: Ein Viererkollege unseres Sportlers Maximilian Pawlik hatte mit schwerem Erbrechen zu kämpfen. Die Diagnose: Hitzeschlag, kein Antreten möglich.
In letzter Sekunde könnte noch ein Ersatzmann aufgetrieben werden, mit dem jedoch die Qualifikation fürs Halbfinale über 1500 Meter fehlschlug, und somit das Aus für den ersten Ruderer des KRV bedeutete. Auch Zoe Würfel konnte sich durch unglückliche Losung in ihrem Hoffnungslauf nicht durchsetzen und schied damit traurigerweise mit einem halben Luftkasten Abstand auf das zweite Boot aus dem Wettkampf aus.
Eine Qualifikation für das A-Finale für Philip Thein und eine B-Final-Qualifikation für Johann Fox waren die Ergebnisse von Samstag.

Der Finaltag kündigte sich schon durch veränderte Wetterbedingungen an. Regenschauer und kältere Temperaturen begleitenden morgens die wohl spannendsten Rennen des Wochenendes und ließen so manch einen Zuschauer verzweifeln. Philip Thein und Moritz Braun ließen diese Veränderungen kalt und die zwei Ruderer verloren nur um 30/100 Sekunden den Kampf um Rang drei und verpassten so nur knapp einen Podiumsplatz.
Im B-Finale sicherte sich Johann Fox den zweiten Platz mit einem knappen Abstand von 33/100 Sekunden auf den Ersten.

Somit endeten die Deutschen Juniorenmeisterschaften U19, leider mit keiner Medaille für den Karlsruher Ruder-Verein Wiking, dennoch für alle Sportler und Trainer sehr zufriedenstellend. Der Fokus in den nächsten Wochen wird auf den Vorbereitungen für die Landesmeisterschaft Baden-Württemberg am 22. und 23. Juli liegen.

Text: Philip Thein
Fotos: Günther Paschke